Verlust darf wehtun!
- Saskia Schleyer
- 11. Mai 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Mai 2022
Warum sagen alle, man soll bei Entscheidungen auf sein inneres Bauchgefühl und seine Gefühle hören, wenn es sich hinterher doch scheiße anfühlt? Wenn es wehtut? Wenn man das Gefühl hat, daran vollkommen zugrunde zu gehen?
Schon wieder hätte ich besser auf mein Herz gehört, auf mein Bauchgefühl. Weil es jedes Mal recht hat. Dachte ich … Diese Wut, die sich grad in mit aufbaut, meine Enttäuschung ist nicht in Worte zu fassen. Bin wütend und eifersüchtig. Weil du meine Wut bis ins Endlose treiben kannst und mich doch immer wieder aufhängst, wenn’s mir schlecht geht. Außer jetzt. Jetzt bin ich das erste Mal ganz alleine mit meinen Problemen. Muss ich lernen, ja.
Der eine Gedanke, der dich von allem Gelernten losreißt und dich wieder ins tiefste Loch stürzen lässt ... Brauch jemanden zum Reden und keiner ist da. Ist okay, wenn ich jede Träne verstecke, nur damit ihr gut dasteht. Warum hast du, habt ihr, habe ich mich so verändert?
Und jetzt bin ich traurig. Nicht mehr wütend. Die Wut hat sich entfacht wie ein Feuerwerk und jetzt ist da nur noch die Traurigkeit übrig geblieben. Darüber, dass ich dich verloren habe. Dass es vermutlich nie mehr so sein wird wie früher … Vielleicht ist es gut so …Vielleicht entwickeln wir uns dadurch beide weiter. Aber vielleicht bereue ich auch etwas. Ein kleiner Funke, der noch die Hoffnung hatte, dass alles wieder gut wird. Jetzt ist jeder auf sich alleine gestellt. Muss es mit sich selbst ausmachen. Hat nicht mehr den andern zum Trösten. Vielleicht ist das gut so… vielleicht werden wir dadurch stärker.
Wir müssen beide neu anfangen und all das hinter uns lassen.
Hat nicht jeder einmal diese Erfahrung gemacht? Ein Verlust durch einen geliebten Menschen? Egal ob Trennung, Tod oder Kontaktabbruch … Jeder muss mindestens einmal in seinem Leben eine solche Erfahrung mitmachen. Und ich kann euch sagen, das ist alles andere als leicht. Du darfst weinen, du darfst traurig sein. Wenn ihr gerade auch wie ich eine solche Phase durchmacht, dann fühlen wir den Schmerz gemeinsam. Lasst uns gegenseitig versuchen, den Schmerz des anderen ein wenig abzunehmen. Gestern, als es passiert ist, bin ich sofort zu meinem besten Freund gefahren und er hat genau das gemacht: Die Last mit mir geteilt. Er hat mich in den Arm genommen und versucht, mir ein wenig von dem Schmerz abzunehmen. Aber es tut weh und es darf auch wehtun. Für niemanden ist es leicht, denn sonst wäre das Geschehene nicht geschehen. Und du wärst nicht da, wo du gerade bist. Du bist nicht alleine, denk immer daran.
Februar, 2022

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